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Klaviertasten: So einfach lernen Anfänger Noten auf dem Klavier

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Hast du schon mal die Anzahl der Tasten auf einem Klavier gezählt? Ein Standard-Piano hat 88 Tasten, elektronische Keyboards haben manchmal nur 61 oder 49. In diesem Artikel wollen wir aber nicht nur Fragen beantworten wie: Wie viele Tasten hat ein Klavier oder Keyboard? Oder: Warum gibt es weiße und schwarze Tasten? Du erfährst darüber hinaus den Unterschied zwischen gewichteten und ungewichteten Tasten, warum das für dich wichtig ist und ob du deine Klaviertastatur beschriften solltest.

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Außerdem erfährst du ein paar interessante Fakten zur Geschichte des Pianos, die verschiedenen Arten von Klaviertasten und erhältst Tipps, wie du auch als Anfänger schnell lernen kannst, wo du bestimmte Noten auf den Tasten findest.

Wie viele Tasten hat ein Klavier?

Du hast bereits gelernt, dass ein Standard-Klavier 88 Tasten besitzt. Das Piano mit 88 Tasten enthält  dabei 7 Oktaven plus 3 weitere Tasten unter dem unteren C. Insgesamt findest du auf dem Klavier 52 weiße Tasten und 36 schwarze Tasten. Eine Oktave besteht dabei immer aus 7 weißen und 5 schwarzen Tasten.

Genau diese Unterteilung kannst du nutzen, um dir die Namen der Klaviertasten und den Aufbau der Tastatur einfach zu merken.

So erkennst du die Tasten auf dem Piano

Hast du vielleicht mal auf eine Klaviertastatur geschaut und dich gefragt, wie man sich die vielen Noten auf einem Piano mit 88 Tasten merken soll? Zum Glück gibt es dabei einige Tricks, die dir das Lernen der Noten auf den Tasten sehr vereinfachen.

Warum gibt es schwarze und weiße Klaviertasten?

Die schwarzen Tasten sind immer die Halbtöne, doch uns interessiert hier zunächst die Anordnung: Denn der erste Trick besteht darin, dir das Muster der schwarzen und weißen Klaviertasten einzuprägen. Wenn du auf die Tastatur schaust, wirst du sich wiederholende Gruppen von 2 und 3 schwarzen Tasten bemerken. Dieses Muster kannst du nutzen, um dich zwischen den verschiedenen Tonleitern auf dem Klavier zurechtzufinden.

piano key names, namen der klaviertasten

Der Ton C befindet sich immer links neben der Gruppe mit den 2 schwarzen Tasten:

black and white piano keys, schwarze und weiße klaviertasten, ton c

Danach folgst du rechts entlang einfach dem Alphabet – zumindest wenn du mit Noten aus dem englischsprachigen Raum spielst. Hierzulande wird das H allerdings zum B. Daher heißt die Reihenfolge der Töne hier: C – D – E – F – G – A – H – C. Wenn du das nächste C erreicht hast, bist du eine Oktave höher gelangt. Und schon kennst du die Namen aller weißen Tasten auf dem Klavier!

how many white keys are on a piano?, wie viele weiße tasten auf dem klavier? c d e f g a h c

Du siehst also: Das D wirst du immer zwischen den beiden schwarzen Tasten finden, das E neben dieser Zweiergruppe. Das F befindet sich stets links von der Dreiergruppe, rechts davon ist das H usw.

Tastatur beschriften

Ein weiterer nützlicher Trick ist es, die Klaviertastatur mit den Notennamen zu beschriften. Das kannst du zum Beispiel mit leicht ablösbarem Klebeband tun. Klebe dafür einfach ein kleines Stück Klebeband auf jede Taste und beschrifte sie mit einem Marker. (So färbt die Tinte nicht deine Finger.) Gerade für Anfänger ist das ein toller Trick, um den Aufbau der Klaviertastatur schnell und effizient kennenzulernen. Nachdem du deine Klaviertasten beschriftet hast, kannst du sofort losrocken!

Was sind gewichtete Klaviertasten?

Die Tasten eines Klaviers gibt es in verschiedenen Arten und mit unterschiedlichem Gewicht. Einige sind gewichtet, andere sind ungewichtet. Manche sind aus Holz und synthetischem Elfenbein, andere aus Kunststoff oder anderen Materialien.

Das Gewicht der Tasten hat eine außerordentliche Bedeutung. Herkömmliche Pianos verwenden eine Hammermechanik-Tastatur. Das heißt, jedes Mal, wenn du eine Taste drückst, schlägt ein filzbesetzter Hammer im Inneren des Instruments eine Saite an. Dieser Mechanismus hat ein bestimmtes Gewicht und Spielgefühl, die dem Klavier seinen Charakter geben. Dieses Gefühl wird „Anschlag“ genannt. Eine leichtgängige Tastatur lässt sich einfacher spielen als ein Klavier mit schwergängiger Tastatur. Alle akustischen Klaviere funktionieren nach diesem Prinzip.

Digitalpianos oder elektronische Keyboards dagegen gibt es mit einer Reihe unterschiedlicher Tastengewichte und Anschlagsarten. So wirst du in den einschlägigen Übersichten zu Digitalpianos Instrumente mit gewichteten Tasten finden, die eine Hammermechanik verwenden, die dem Gefühl eines echten akustischen Klaviers nahe kommt. Diese Digitalpianos sind nicht so teuer wie aktustische Pianos und brauchen weniger Platz, was sie zu einer attraktiven Alternative macht.

how many keys on a piano, klaviertasten,wie viele tasten hat ein klavier

Andere Digitalpianos haben halbgewichtete Tasten. Bei halbgewichteten Tasten wird der Anschlag über eine Feder gesteuert, statt mit einem Hammer. Diese Klaviertasten haben einen leichteren Anschlag und vermitteln beim Spielen nicht das gleiche Gefühl wie echte Tasten mit Hammeranschlag. Aber sie sind dadurch einfacher zu spielen und daher eine gute Option für Anfänger.

Manche elektrische Pianos haben ungewichtete Tasten, sie werden auch Synth Tasten oder „Waterfall Keys“ genannt. Beim Anschlag ist kein Gewicht zu überwinden und du brauchst nur geringe Kraft, um sie zu drücken – was für jüngere Kinder mit kleinen Händen perfekt ist. Diese Unterschiede solltest du beachten, wenn du dich zwischen einem Digitalpiano oder Keyboard entscheiden willst. Diese Art von Tasten wird auch von Organisten und Synthesizer-Spielern bevorzugt, weil der schwache Anschlag schnelle Glissando-Passagen erlaubt, die überschäumende Klangwellen erzeugen.

Vom Cembalo zum Klavier

Klaviere haben heute 88 Tasten. Aber warum ist das eigentlich so?

Bevor die ersten Pianos gebaut wurden, schrieben die Komponisten der Renaissance und des Barock ihre Stücke für das Cembalo. Das ist ein Instrument mit 60 Tasten, bei dem ein Plektrum die Saiten im Inneren anschlägt, statt ein Filzhammer wie bei einem heutigen Klavier. Das Cembalo beschränkte den Tonumfang auf gerade fünf Oktaven.

 

Um das Jahr 1700 herum erfand dann der italienische Cembalo-Mechaniker und Instrumententechniker Bartolomeo Cristofori ein neues Tasteninstrument mit einem Sytem aus Hammern und Dämpfern, das unserem heutigen Klavier sehr ähnlich ist.

Zu dieser Zeit war Cristofori am Hof des Großprinzen Ferdinando de‘ Medici in Florenz angstellt. In der Inventarliste des Anwesens ist ein Instrument namens arpicimbalo oder ein „Instrument, das an ein Cembalo erinnert“ verzeichnet. Etwa zehn Jahre später beschrieb der Dichter Scipione Maffei es als ein Art „Cembalo mit leise und laut“ (gravicembalo col piano, e forte) – woher auch der ursprüngliche Name Pianoforte für den Vorgänger des heutigen Klaviers stammt.

 

Das Pianoforte von Cristofori wurde weiterentwickelt und in der Mitte des 19. Jahrhunderts besaß es eine Tastatur mit 7 Oktaven, groß genug für das breite Spektrum an Emotionen, das in der Musik von Frederic Chopin und Franz Liszt steckte. Im Jahr 1880 brachte der Pianobauer Steinway schließlich ein Piano mit 88 Tasten heraus – das seitdem zum Standard wurde.

Klaviere von heute

Zeitgenössische Komponisten nutzen meist den üblichen Umfang von 88 Tasten auf dem Klavier. Doch es gibt Ausnahmen. Die weltgrößte Tastatur besteht aus 9 Oktaven mit 108 Tasten, gebaut von Stuart & Sons im Jahr 2018. Und Bösendorfer baut ein Piano mit 97 Tasten, die sieben weiteren Tasten befinden sich am Ende mit den tiefen Tönen. Diese zusätzlichen Klaviernoten fügen dem ohnehin schon reichen Klang des Instruments tiefe harmonische Schwingungen hinzu.

Von den Klaviertasten zum Klavierspielen

Das Klavier hat eine lange Geschichte. Von den Ursprüngen als Cembalo, über die Erfindung des Pianoforte, bis zu den heutigen 88 Tasten Klangwunder ist das Klavier vielleicht das wichtigste Instrument in der Geschichte der Musik. Seine 88 Tasten enthalten alle Tonlagen eines Orchesters in nur einem Instrument. Es gibt Pianos in vielen Designs und Ausstattungen, mit verschiedenen Anschlägen und Klangcharakteren.

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Autor dieses Artikels

Edward Bond

Eddie Bond ist Multiinstrumentalist, Interpret, Komponist und Musiklehrer, der derzeit in Seattle, Washington in den USA lebt. Er trat häufig in den USA, in Kanada, Argentinien und China auf, hat über 40 Alben veröffentlicht und arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit Musikschülern aller Alters- und Fähigkeitsstufen.

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